Netzinnovationnen

NETZinspect 2.0

Moderne Technologien in der Freileitungsinspektion für eine effiziente, zuverlässige, ökologische und sichere Wartung

Innovation gepaart mit Digitalisierung und künstlicher Intelligenz (KI)

Im Rahmen des Projektes NETZinspect 2.0 revolutionieren wir die Inspektionstätigkeiten an unseren Strommasten und Freileitungen durch innovative Lösungsansätze.

  • Die Wartung der rund 3.600 km Hochspannungsfreileitungen wird deutlich effektiver und effizienter.
  • Hochauflösende Drohnenbilder ermöglichen, Schäden an Bauteilen der Freileitungsmasten oder Fremdkörper wie Vogelnester einfach zu erkennen und sollen künftig automatisch mittels KI ausgewertet werden.
  • Durch die Analyse von 3D-Laserscandaten (LiDAR) kann Bewuchs, der zu nah an unserer Leitung ist, sowie Bäume, die bei einem Sturm in die Leitung fallen könnten, präzise ermittelt werden.

Vorteile der modernen Technologien in der Freileitungsinspektion

Schnellere und detailliertere Ergebnisse

  • Drohnen können die Freileitungen aus jeder Richtung inspizieren und die zeitaufwändigen visuellen Wartungen und Besteigungen der Freileitungen durch Monteur*innen reduzieren.
  • Große Mengen an Bildmaterial werden automatisch mittels KI ausgewertet.
  • Detailaufnahmen können jederzeit eingesehen und Schadenseinschätzungen auf Basis von Bildern getroffen werden.

Deutliches Einsparpotenzial

  • Wegezeiten und lange, mühsame Anfahrten mit dem Einsatzfahrzeug oder zum Teil per Fuß, bei jeglichem Wetter und Untergrund, werden eingespart.
  • Bei schwer erreichbaren Masten und Leitungen können zukünftig Hubschraubereinsätze reduziert werden.
  • Der CO₂-Fußabdruck wird durch weniger Auto- und Hubschraubereinsätze reduziert.

Effektivere Arbeitsprozesse

  • Georeferenzierte Bilder unserer Anlagen sind im Büro jederzeit verfügbar und können direkt von allen Kolleg*innen genutzt werden.
  • Generierung einer umfangreichen Bilddatenbank unserer Anlagen, um mittels Datenauswertungen langfristig Zustandsentwicklungen vorhersagen zu können.

Erhöhung der Arbeitssicherheit

  • Risikobehaftete Inspektionen durch Besteigungen in teils schwindelerregender Höhe durch Monteur*innen werden reduziert.
  • Drohnen können im Störungs- und Schadensfall an die Fehlerstelle fliegen für eine erste Begutachtung.

Digitale Maßnahmen

Befliegung per Drohne

Für Sonderinspektionen an unseren Strom- und Freileitungsmasten kommen Drohnen zum Einsatz. Anhand von Flugmustern fliegen die Drohnen automatisiert um den Mast sowie an den Leiterseilen entlang und ermöglichen unseren Betriebsmonteur*innen die bestmögliche Perspektive auf alle wichtigen Komponenten.

Während des Fluges nimmt die Drohne Bilder auf – ohne dass Monteur*innen bei Wind und Wetter auf teils 70 Meter hohe Masten steigen müssen. Hierfür bieten wir bei der Netze BW interne Weiterbildungsmöglichkeiten zum/zur Drohnenpilot*in an. So sind inzwischen alle unsere Betriebszentren mit jeweils zwei ausgebildeten Pilot*innen und einer Drohne ausgestattet, um bestmöglich auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können.

Eine Drohne fliegt an einem Freileitungsmasten entlang.

Auswertung des Bildmaterials mit KI

Unsere Vision: Aufgenommene Bilder sollen künftig mittels KI automatisch auf Schäden und Abnutzung untersucht werden. Aus diesem Grund nehmen wir an einem europaweiten Projekt teil, um dieses Ziel mit anderen Verteilnetzbetreibern zusammen zu realisieren.

Durch die Aufnahme von immer mehr Bildern unserer Anlagen mit u.a. Drohnen benötigen wir eine Datenplattform, um diese Bilder effizient zu verwalten und in verschiedenen Anwendungen verfügbar zu machen. Wir arbeiten deshalb im Projekt an einer unternehmensweiten Mediendatenbank, um die Bilder zentral für alle Beteiligten zugänglich machen zu können – von den Baukoordinator*innen bis hin zu den Hochspannungsmeister*innen.

Ein Freileitungsmast wird durch Künstliche Intelligenz ausgewertet und zeigt defekte Isolatoren rot umrandet an und funktionierende Isolatoren grün umrandet.

Light Detection and Ranging-Sensorik (LiDAR)-Technologie zur Trassenaufnahme

Bei einer Inspektion wird auch das Umfeld der Freileitung betrachtet. Dazu gehören beispielsweise Büsche, die in die Leiterseile wachsen oder Bäume, die so hochgewachsen sind, dass sie bei einem Sturm in das Leiterseil fallen könnten. Aus diesem Grund nehmen wir per LiDAR zentimetergenaue 3D-Scans von unseren Stromtrassen auf und identifizieren damit die notwendigen Maßnahmen für Rückschnitte.

Zukünftig kann ein Wachstumsmodell zusätzlich analysieren, wie sich die Vegetation in den nächsten Jahren entwickeln wird. Selbst in schwer einsehbaren, bergigen Gebieten des Schwarzwaldes können wir so eine vorausschauende Trassenpflege realisieren.

Trassenmanagement- und Innovationsplattform (TIP-App)

Die Ergebnisse der Vegetationskontrolle werden schließlich auf unserer eigens entwickelten Trassenmanagement- und Innovationsplattform (TIP) digital zusammengetragen – seien es Büsche unter den Leiterseilen oder Bäume im Mastumfeld, die entfernt werden müssen. Auffälligkeiten können vor Ort direkt digital erfasst werden und sind dann auch für unsere Kolleg*innen im Büro sofort einsehbar.

Zukünftig ist es angedacht, dass auch unsere Partnerfirmen mit der TIP-App arbeiten, um den gesamten Prozess der Trassenpflege mit einem Tool zu digitalisieren.

Key Facts zum Projekt

Effiziente, sichere & datenbasierte Leitungsinspektion

Hohe Versorgungssicherheit und Reduktion des CO₂-Fußabdrucks

Projektlaufzeit: 2020 - 2025

Schon gewusst? Interne Ausbildung zum/zur Drohnenpilot*in bei Netze BW

Unsere Mitarbeiter*innen und Auszubildenden können an unseren Aus- und Weiterbildungszentren eine Zusatzqualifikation zum/zur Drohnenpilot*in absolvieren. 

Hierfür müssen drei Schulungsmodule belegt werden, die theoretische sowie praktische Trainingssequenzen beinhalten. Nach bestandener Prüfung durch eine vom Luftfahrt-Bundesamt zertifizierte Prüfstelle erhalten die Teilnehmer*innen den Fernpilotenschein.

Anschließend können die "Monteur-Pilot*innen" Strommasten und Freileitungen mit dem kleinen Fluggerät genauestens unter die Lupe nehmen.

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