Netze BW Magazin - 06.04.2023
Energiewende gleich Wind- und Solarparks? Nicht nur! Die Energiewende findet auch in jedem Haushalt und in jedem Unternehmen statt. Besonders sichtbar wird es dadurch, dass immer mehr Dächer im blauen Glanz erstrahlen: Denn immer mehr Photovoltaikanlagen (PV-Anlangen) werden installiert. Dadurch wird das große Potential dieser Flächen genutzt. Mit rund 58,4 GW Leistung tragen diese PV-Anlagen bereits zur Erzeugung bei (Stand März 2022; Statistisches Bundesamt). Und diese Zahl wird weiter steigen. Zum einen aufgrund der hohen Bereitschaft der Haushalte und Unternehmen, bei sich eine Photovoltaikanlage zu installieren - zum anderen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben.
In Baden-Württemberg führt die Photovoltaikpflicht (PV-Pflicht) zu einem regelrechten Solar-Boom: Gestartet mit der Pflicht ab Januar 2022 für den Neubau von Nichtwohngebäuden und erweitert ab Mai 2022 auf den Neubau von Wohngebäuden, gilt die Regelung seit Januar 2023 auch für grundlegende Dachsanierungen. Dadurch werden immer mehr Flächen für die Erzeugung von erneuerbarer Energie nutzbar gemacht. Ein starker Antrieb für die Energiewende in Baden-Württemberg.
Ob der Wunsch nach mehr unabhängiger Energie oder die in Baden-Württemberg eingeführte PV-Pflicht: Die Anzahl an Photovoltaikanlagen steigt sprunghaft an und dadurch auch die Leistung, die diese Anlagen ins Stromnetz einspeisen. Energie, die dezentral erzeugt wird und in das Verteilnetz eingespeist wird. Eine weitere Herausforderung liegt an der volatilen Stromproduktion: Denn die Erzeugung von Strom aus bestimmten erneuerbaren Energien ist abhängig von der Witterung sowie von den Jahreszeiten und dem Standort. Daher ist die Stromproduktion dieser dezentralen Energieerzeuger schwankend (also volatil) und weniger planbar. Je höher der Anteil dieser Art der erneuerbaren Energieerzeuger im Netz wird, desto schwieriger wird es auch, die Stromnetze im Gleichgewicht zu halten.
Diese dezentralen Anlagen sind an das Verteilnetz angebunden. Jedoch ist das Stromnetz bislang dafür nicht ausgelegt. Daher muss das Verteilnetz fit für die Zukunft gemacht werden, indem es bedarfsgerecht und zukunftssicher aus- und umgebaut wird. Damit das Stromnetz momentan nicht lokal überlastet wird, wird die Mithilfe von jeder Person benötigt, die eine Photovoltaikanlage bei sich Zuhause oder im Unternehmen installieren möchte: Sie muss die geplante Erzeugungsanlage beim zuständigen Netzbetreiber anmelden. Nur so kann die Netzstabilität sichergestellt werden. Auch Wallboxen für Elektrofahrzeuge oder Wärmepumpen müssen aus den gleichen Gründen beim Netzbetreiber angemeldet werden.
Als Verteilnetzbetreiber in weiten Teilen Baden-Württembergs, bietet die Netze BW einen einfachen, digitalen Anmeldeprozess. Über Ihr Kundenportal können Sie Ihre Erzeugungsanlage bequem anmelden, die Fortschritte Ihrer Anfrage verfolgen, Statusmeldungen erhalten, jederzeit Unterlagen einsehen und vieles mehr.