15. Februar 2021

Integrierte Kommunale Mobilfunkplanung: Landratsamt Alb-Donau-Kreis und Netze BW vereinbaren Kooperation

Gemeinsame Pressemitteilung Alb-Donau-Kreis und Netze BW GmbH

Die Mobilfunkabdeckung ist insbesondere im ländlichen Raum vielfach bisher nur lückenhaft ausgebaut und nicht ausreichend leistungsfähig. Die sogenannten „weißen Flecken“ auf der Landkarte des Alb-Donau-Kreises sollen schon bald der Vergangenheit angehören. Deshalb hat das Landratsamt Alb-Donau-Kreis eine Kooperation mit der Netze BW GmbH zur „Integrierten Kommunalen Mobilfunkplanung“ vereinbart. Dafür soll ein Masterplan entwickelt werden, an dessen konzeptioneller Gestaltung der Alb-Donau-Kreis mitwirkt. Ziel ist es das Thema Mobilfunk im Ländlichen Raum gemeinsam anzugehen und nach Möglichkeit Funklöcher unter Berücksichtigung kommunaler Interessen zu schließen.

Für Landrat Heiner Scheffold ist diese Kooperation ein Teil der Digitalisierungsstrategie des Landkreises. Heiner Scheffold: „Digitalisierung funktioniert nur, wenn alle daran Beteiligten auch digital miteinander kommunizieren können, ob Betriebe oder private Haushalte, ob Ballungsraum oder ländlicher Raum. Unser Kommunikationsverhalten in allen Lebens- und Arbeitsbereichen ändert sich rasant. Wir erleben dies gerade während der Corona-Pandemie mehr als deutlich. Für den ländlichen Raum ist die digitale Erreichbarkeit und Kommunikation so wichtig, wie die klassischen Verkehrswege. Je besser die digitale Infrastruktur und der Mobilfunkstandard bei uns ist, umso mehr können auch kleinere Kommunen im ländlichen Raum ihre Vorteile als attraktive Orte für Leben und Arbeit ausspielen. Dafür setzen wir uns ein und unterstützen die Netze BW bei der kommunalen Mobilfunkplanung.“

„Wir verschaffen der Digitalisierung im ländlichen Raum jetzt ordentlich Rückenwind“, ist sich Netze BW-Geschäftsführer Steffen Ringwald sicher. „In unserem Konzern verfügen wir über ein großes Know-how nicht nur im Energiesektor, sondern auch im Bereich Telekommunikation. Hier im Südwesten ist die EnBW mit unserer Schwestergesellschaft NetCom BW ein führender Player in Sachen Glasfaserausbau und insbesondere bei der Glasfaseranbindung von Funktürmen für die Mobilfunknetzbetreiber. Auf der Basis werden wir gemeinsam einiges bewegen können.“

So läuft die Integrierte Kommunale Mobilfunkplanung ab

In der Vergangenheit lag die Mobilfunkplanung vollständig in der Hand der Mobilfunkprovider. Nicht immer führte das allerdings zu Resultaten im Sinne der Kommunen. Die nun vereinbarte Zusammenarbeit setzt stattdessen auf eine vorbereitende Planung, welche die Belange des Landkreises und der Kommunen in den Fokus rückt.

Im Rahmen der „Integrierten Kommunalen Mobilfunkplanung“ identifiziert die Netze BW nun zuerst die Funklöcher, die es in Zukunft zu versorgen gilt. Dann definiert das Landratsamt Alb-Donau-Kreis, in enger Abstimmung mit den Kommunen, Flächen, die als Antennen-Standorte für die Mobilfunk-Infrastruktur explizit geeignet sind. Das können zum Beispiel öffentliche Gebäude sein. Umgekehrt werden aber auch Areale aufgeführt, die ausdrücklich nicht zur Verfügung stehen, wenn dies aus Sicht der Kommune oder des Landkreises unerwünscht ist. Am Ende der Vorplanung gibt es dann eine Liste von geeigneten kommunalen Liegenschaften, welche die Netze BW um die Liegenschaften des EnBW-Konzerns ergänzt und anschließend auf die Möglichkeiten der Glasfaseranbindung untersucht. Das Unternehmen stimmt dann dieses Grobkonzept mit allen Mobilfunkprovidern ab und prüft, wie es deren Interessen bündeln und wirtschaftlich realisieren kann. Ist das Ergebnis dieser Prüfung positiv, setzt die Netze BW den Bau der passiven Mobilfunkinfrastruktur und die Anbindung an das bestehende Breitband- und Stromnetz um. Lassen sich sogenannte „weiße Flecken“ nicht wirtschaftlich schließen, bringt die Netze BW diese mit den Daten der Analyse in das für 2021 geplante Mobilfunkförderprogramm des Bundes ein.

Dazu sagt Thomas Stäbler, Leiter des Regionalzentrums Oberschwaben der Netze BW: „Als ein in Baden-Württemberg stark verwurzeltes Unternehmen fühlen wir uns mit den Kommunen und Landkreisen traditionell eng verbunden. Und ‚Masten und Leitungen‘ können wir sowieso, das ist schließlich unser tägliches Brot. Darum sehe ich die Netze BW auch als idealen Partner für das Vorhaben, den Alb-Donau-Kreis von den ärgerlichen Mobilfunklöchern zu befreien.“ Das Energieunternehmen werde sich nicht nur mit den Fähigkeiten seiner gut geschulten und erfahrenen Beschäftigten einbringen, sondern auch mit den umfangreichen Liegenschaften der EnBW – also, je nach Region, vom Kraftwerk, über Umspannwerke und Strommasten, bis hin zu Grundstücken und Verwaltungsgebäuden.

„Dieses Konzept ändert die Dynamik des Verfahrens. Erstmals erhalten die beteiligten Kommunen die Möglichkeit, ihre Anforderungen proaktiv in den Prozess einzubringen. Durch die kommunizierte politische Unterstützung und aktive, strukturierte Vorbereitung steigt die Wahrscheinlichkeit eines Mobilfunkausbaus“, erläutert Netze BW-Manager Christian Bolz, der für die Geschäftsfeldentwicklung Telekommunikation zuständig ist.

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