Netzinnovationen

NETZlabor H₂-100 Öhringen

Das Folgeprojekt zur Wasserstoff-Insel Öhringen

In Öhringen erproben wir nun die Einspeisung von 100 Prozent Wasserstoff ins Erdgasnetz.

Die Zukunft der Wärmeversorgung ruht auf drei Säulen

Wärmepumpen, Wärmenetze und ergänzend Wasserstoff

Aktuell geht die Netze BW davon aus, dass ab 2030 die sukzessive Umstellung auf 100 Prozent Wasserstoff in Baden-Württemberg beginnt. Mit dem Folgeprojekt zum NETZlabor Wasserstoff-Insel Öhringen setzt sich die Netze BW für die Einspeisung von 100 Prozent Wasserstoff ins Erdgasnetz ein. Warum? Wasserstoff als kleinstes Element des chemischen Periodensystems kann auf dem Weg zur Klimaneutralität Großes leisten. Wasserstoff bietet Potenzial für eine umweltfreundliche Energiezukunft, da er fossile Energieträger ersetzt und bei seiner Nutzung kein klimaschädliches CO₂ entsteht. Die Ertüchtigung der bestehenden Gasnetzinfrastruktur für Wasserstoff ist für das Gelingen der Energie- und Wärmewende unverzichtbar. Durch die Umwandlung von Ökostrom in Wasserstoff kann regenerativ erzeugte Energie gespeichert werden.

Ziele des NETZlabors H₂-100 Öhringen

Im NETZlabor H₂-100 Öhringen geht es darum, 100 Prozent Wasserstoff ins bestehende Erdgasnetz einzuspeisen, um Erdgas komplett durch Wasserstoff zu ersetzen.

Mit diesem Projekt trägt die Netze BW dazu bei, die Klimaziele, insbesondere im Wärmesektor, zu erreichen. Wärme macht fast 50 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs aus. Die meisten Haushalte in Baden-Württemberg heizen nach wie vor mit fossilen Energieträgern wie Erdgas.

Die vollständige Umstellung auf Wasserstoff soll demonstrieren, dass ein sicherer und zuverlässiger Betrieb weiterhin möglich ist. Klar ist: Die Gasverteilnetze werden weiterhin gebraucht. Mit dem NETZlabor H₂-100 Öhringen rüsten wir uns für den Hochlauf an Wasserstoff, der zu einer wichtigen Säule der Energieversorgung wird.

Wo wird das NETZlabor H₂-100 Öhringen umgesetzt?

Im Fokus steht die Versorgung unserer eigenen Liegenschaft mit 100 Prozent Wasserstoff in der Heizperiode 2025 am Standort in Öhringen. Sowohl das Verwaltungsgebäude- als auch das Ausbildungsgebäude werden auf 100 Prozent Wasserstoff umgerüstet.

Welche Herausforderungen gilt es im NETZlabor H₂-100 Öhringen zu meistern?

Wasserstoff und Erdgas sind zwar beides gasförmige Energieträger, sie unterscheiden sich aber in den physikalischen und chemischen Eigenschaften. Beide Gase haben unterschiedliche Brennwerte, Dichten und Gasbestandteile, die den Betrieb der Gasinfrastruktur beeinflussen.

Um den technisch sicheren Transport von gasförmigen Energieträgern zu gewährleisten, wurden bestimmte Anforderungen an die Gasbeschaffenheit festgelegt. Lange galten diese Anforderungen nur für Erdgas. Denn das bestehende Gasnetz war ausschließlich für den Transport von Erdgas – und seine entsprechende Gasbeschaffenheit – ausgelegt.

  • Während die Rohrleitungen in Öhringen bereits H₂-ready sind, müssen die Anschlussgeräte und Messgeräte anpasst werden.

  • Dafür erprobt die Netze BW in einem Gebäude die Nutzung eines Gasgebläsebrenners, wie er typischerweise im Gewerbe genutzt wird und im anderen Gebäude Brennwertthermen, die in Haushalten verbaut sind.

Vorgängerprojekt: Wasserstoff-Insel Öhringen

Mit der 'Wasserstoff-Insel Öhringen' haben wir von Netze BW zusammen mit Anwohner*innen praxisnah gezeigt, dass schon heute bis zu 30 Prozent Wasserstoff ins Erdgasnetz eingespeist werden können – ohne, dass eine aufwändige Anpassung der bestehenden Infrastruktur (sowohl netz- als auch verbraucherseitig) erforderlich ist.

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