Netze BW Magazin - 12.04.2023
Die nördlich von Freiburg gelegene Gemeinde Freiamt bot ideale Bedingungen für den Feldtest des Forschungsprojektes flexQgrid: Auf den Dächern befinden sich zahlreiche Photovoltaikanlagen. Die Gemeinde ist einer der sonnenreichsten Orte Baden-Württembergs. Das bedeutet auch: Photovoltaikanlagen produzieren hier drei bis vier Mal mehr erneuerbare Energie als benötigt wird. So ähnlich könnte es während bestimmter Phasen auch im Stromnetz der Zukunft aussehen.
In der Baden-Württembergischen Gemeinde Freiamt sprechen die Zahlen für sich: 10 MW Energieerzeugung stehen gerade einmal 1,8 MW Verbraucherleistung gegenüber. Ein derartig extremes Verhältnis zwischen Last und Erzeugung in einer Region ist heute kein Ausnahmefall mehr und lässt sich mittlerweile in mehreren ländlichen Regionen beobachten. Als Folge des Ungleichgewichts können neben Überlastungen der Stromleitungen zum Beispiel auch Spannungsprobleme auftreten.
Beim 17-monatigen Feldtest des Forschungsprojektes flexQgrid haben wir in der Gemeinde Freiamt erprobt, wie Batteriespeicher, Elektrofahrzeuge und Wärmestromanalgen optimal in das Netz integriert werden können. Ziel war es, Belastungen im Stromnetz zu vermeiden, bevor sie eintreten. Dafür haben wir innovative Betriebsmittel und -konzepte unter realen Bedingungen getestet. Beispielsweise kamen neuartige Spannungsregler, wie Ortsnetztransformatoren und Spannungslängsregler zum Einsatz.
In einem starken Konsortium aus insgesamt neun Partnern haben wir von Netze BW als Koordinator des Konsortiums drei Jahre lang an Lösungen gearbeitet, um das Netz der Zukunft mit all seinen neuen Erzeugern und Verbrauchern zu gestalten. Die Partner aus den Bereichen Netzbetrieb, Industrie und Wissenschaft haben ihr jahrelanges Fachwissen auf ihrem Gebiet in das Projekt mit eingebracht.
Erfahren Sie, wie wir den Haushalt der Zukunft realisieren!
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