Netze BW Magazin - 12.04.2023
Photovoltaikanlage auf dem Dach, Elektrofahrzeug und Wallbox in der Garage, Wärmepumpe vor dem Haus und Batteriespeicher im Keller – alles koordiniert und gesteuert über ein Gebäudeenergiemanagementsystem und ein Smart Meter mit Steuerbox. So könnten Haushalte in der Zukunft aussehen. Doch, ist das Stromnetz dafür überhaupt fit genug? Um diese Herausforderung für das Stromnetz zu meistern, hat die Netze BW gemeinsam mit acht Partnern aus Wissenschaft und Industrie im - vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten - Forschungsprojekt flexQgrid Lösungen entwickelt und in der Gemeinde Freiamt zusammen mit Bürger*innen vor Ort praxisnah erprobt.
Die steigende Anzahl an neuen Erzeugern, wie Photovoltaikanlagen (inklusive Batteriespeichern) und neuen Verbrauchern, zum Beispiel Wärmepumpen und Wallboxen, ist eine Herausforderung für das Stromnetz, da es ursprünglich gar nicht dafür ausgelegt war.
Einspeisung und Verbrauch müssen immer im Gleichgewicht sein, damit das Stromnetz stabil ist. Die Erzeugung von Strom mit Photovoltaikanalgen ist aber abhängig davon, ob die Sonne scheint. In diesen Zeiten kann es vorkommen, dass die erzeugte Strommenge höher als die verbrauchte ist. Um einen Netzengpass, also Transportschwierigkeiten bei der Stromübertragung, zu vermeiden, muss dann auch die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen heruntergefahren werden. Das Projekt flexQgrid hat untersucht, wie die Anlagen intelligent koordiniert werden können, um erneuerbare Energien maximal nutzbar zu machen und gleichzeitig eine hohe Netzsicherheit und damit auch Versorgungssicherheit zu garantieren. Das Ziel: Die intelligente Vernetzung aller energiewirtschaftlichen Akteure, um die Netze optimal zu nutzen und gleichzeitig die Abregelung von Anlagen zu minimieren. flexQgrid legte den Fokus dabei auf die Integration dieser Konzepte in den realen Betrieb und hat die entwickelten Konzepte in der Praxis mit Bürger*innen vor Ort erprobt.
In einem starken Konsortium aus insgesamt neun Partnern haben wir von Netze BW als Koordinator des Konsortiums drei Jahre lang an Lösungen gearbeitet, um das Netz der Zukunft mit all seinen neuen Erzeugern und Verbrauchern zu gestalten. Die Partner aus den Bereichen Netzbetrieb, Industrie und Wissenschaft haben ihr jahrelanges Fachwissen auf ihrem Gebiet in das Projekt mit eingebracht.
Die Antwort konnten Sie bei unserer Online-Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes flexQgrid am 21.04.23 erfahren.
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