Netzinnovationen
Immer mehr Strom kommt heute aus erneuerbaren Quellen – und wird oft dezentral erzeugt. Doch welche Auswirkungen hat es, wenn große Strommengen in die unteren Spannungsebenen des Verteilnetzes eingespeist werden? Und wie könnte ein Verteilnetz der Zukunft aussehen, wenn die Stromerzeugung vom Wetter abhängt, E-Autos und andere Verbraucher aber oft gleichzeitig hohe Leistungen benötigen? flexQgrid klärte diese Fragen.
Wie machen wir das Stromnetz fit für den „Haushalt der Zukunft“? — Neun Projektpartner und über 40 Feldtestteilnehmende lieferten dafür die Lösung!
Die Zahlen gehen durch die Decke: Von 2021 auf 2022 hatten wir bis zu 80 % mehr Anmeldungen für Photovoltaikanlagen und Ladeeinrichtungen - unsere Zukunftsprognosen zeichnen ein ähnliches Bild. Der „Haushalt der Zukunft“ mit all seinen neuen Erzeugern (z. B. PV-Anlagen inkl. Batteriespeichern) und Verbrauchern (z. B. E-Autos und Wärmepumpen) wird real! Doch, ist das Stromnetz dafür überhaupt fit genug? Nach unserem 17-monatigen Feldtest in der südbadischen Gemeinde Freiamt haben wir wichtige Erkenntnisse gesammelt, um den „Haushalt der Zukunft“ zu realisieren. Wie diese konkret aussehen, was hinter dem Netzampelsystem steckt und warum ein Smart Grid so wichtig ist, konnten Sie in unserer Online-Abschlussveranstaltung am 21.04.2023 erfahren.
Die Videoaufzeichnungen der einzelnen Themenblöcke finden Sie unserer Mediathek.
Die großen Kraftwerke werden immer mehr durch kleinere, dezentrale Anlagen ersetzt, die erneuerbare Energiequellen nutzen. Durch die Zunahme von Elektrofahrzeugen und strombetriebenen Wärmeanlagen steigt außerdem der Strombedarf. Das kann für die Verteilnetze zur Herausforderung werden.
Im vom BMWi geförderten Forschungsprojekt "flexQgrid" entwickelt und erprobt die Netze BW gemeinsam mit acht Partnern aus Wissenschaft und Industrie Konzepte, um diese Herausforderungen zu meistern. Unser Ziel ist die intelligente Vernetzung aller realen energiewirtschaftlichen Akteure, um die Netze optimal zu nutzen und gleichzeitig die Abregelung von Anlagen zu minimieren. flexQgrid legt den Fokus dabei auf die Integration dieser Konzepte in den realen Betrieb.
Praktische Erfahrungen sammeln wir in Labortests am KIT sowie in unserem einjährigen Feldtest im NETZlabor Freiamt, wo wir unsere Konzepte in Zusammenarbeit mit den Bürger*innen vor Ort im realen Betrieb testen.
Projektzeitraum: November 2019 bis März 2023
Dauer des Feldtests: August 2021 bis Dezember 2022
Wir möchten erneuerbare Energien maximal nutzbar machen und dabei einen sicheren Netzbetrieb gewährleisten. Dazu nutzen wir flexible Anlagen wie beispielsweise Batteriespeicher und Wärmepumpen, deren Strombedarf oder -abgabe nicht fix, sondern steuerbar ist.
Durch Prognosen von Stromverbrauch und -erzeugung aller Anlagen kennen wir bereits heute den Netzzustand von morgen. Auf dessen Basis leiten wir Rahmenbedingungen für einen sicheren Netzbetrieb ab. Diese übermitteln wir an alle beteiligten Akteure, die sich unter Berücksichtigung eigener Interessen koordinieren und dadurch den Engpass vermeiden.