04. Mai 2020
Millioneninvestition ins regionale Stromnetz
Netze BW ersetzt in Künzelsau-Amrichshausen Freileitung durch neue Erdkabel – Kommune nutzt Gelegenheit, um Leerrohre für Glasfaser mitverlegen zu lassen
Künzelsau. Der steigende Energiebedarf machte in Künzelsau eine Verstärkung des Stromverteilnetzes erforderlich. Aus diesem Grund verlegt die Netze BW GmbH im Ortsteil Amrichshausen neue 20.000-Volt-Mittelspannungskabel, welche die Übertragungsfähigkeit des Netzes erhöhen. Rund anderthalb Millionen Euro investiert das Unternehmen mit der aktuellen Maßnahme in die Versorgungssicherheit vor Ort. Unter Berücksichtigung der notwendigen Sicherheitsregeln wurden die im Februar begonnenen Arbeiten auch in Zeiten der Corona-Pandemie weitergeführt, so dass diese voraussichtlich bis Ende Mai abgeschlossen werden können.
In vier Bauabschnitten von jeweils 1.500 bis 2.000 Meter wurden die Kabel über insgesamt sieben Kilometer verlegt: Von Amrichshausen verläuft die Trasse zum Kügelhof, von dort weiter über die Weiler Berndshausen und Wolfsölden bis zum Bodenhof auf Mulfinger Gemarkung. Nur in Berndshausen finden aktuell noch Arbeiten statt. Die Stromversorgung einiger Gebäude konnte dabei von einem Freileitungs- auf einen Erdkabel-Hausanschluss umgestellt werden. Zu der Verstärkungsmaßnahme des örtlichen Stromnetzes zählte auch die Erneuerung jeweils einer Trafostation in Amrichshausen, Berndshausen, Wolfsölden und Bodenhof. Damit der Boden für eine geplante Glasfaseranbindung kein zweites Mal aufgegraben werden muss, hat die Netze BW im Auftrag der Stadt Künzelsau zusätzlich auf der gesamten Strecke Leerrohre mit in den Graben gelegt.
Streckenweise wurde auf der Baustelle ein sogenannter Kabelpflug eingesetzt. Mit diesem werden mehrere Arbeitsschritte gebündelt (Aufpflügen, Kabelverlegung, Wiederverschließen des Bodens), was ein besonders effizientes Vorgehen ermöglicht. Zur Unterquerung von Straßen und Gewässern, wie dem Spelbach, wurden die Kabel teilweise auch unterirdisch per Spülbohrverfahren verlegt.
Erdkabel, wie sie jetzt in Amrichshausen verlegt wurden, sind im Ver-gleich zu Überlandleitungen wesentlich besser vor witterungsbedingten Einflüssen, wie Blitzschlag oder Sturm, geschützt. Mit ihren größeren Querschnitten können sie überdies mehr Strom transportieren. Nicht zuletzt reduziert sich der Instandhaltungsaufwand.
Nach Inbetriebnahme der neuen Erdkabel wird die bestehende 20-kV-Freileitungen nicht mehr benötigt und wird zu einem späteren Zeitpunkt abgebaut – mit den Arbeiten dazu soll im Herbst nach der Erntezeit begonnen werden.
Hintergrundinformation: Das Spülbohrverfahren
Mithilfe einer Spülbohrung können Straßen, Flüsse und bebaute oder zu schützende Flächen unterquert werden, ohne dabei den Boden auf einer langen Strecke aufgraben zu müssen. Bei dieser grabenlosen Verlege-Technik wird zuerst mit einem steuerbaren Bohrkopf eine Pilotbohrung hergestellt. An das Gestänge der Pilotbohrung wird dann ein Kegel zur Aufweitung der Bohrung auf den erforderlichen Rohrquerschnitt sowie ein Kunststoffrohr befestigt und durch die Pilot-bohrung zurückgezogen. Abschließend werden die benötigten Stromkabel in die Rohre eingeführt.
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