18. November 2020
Umspannwerk Ravensburg braucht nach Modernisierung weniger Platz
Fläche auf dem Betriebsgelände der Netze BW soll Anfang 2021 frei sein
Ravensburg. Die Netze BW hat die Modernisierung des Umspannwerks Ravensburg abgeschlossen. Vor wenigen Tagen konnte die EnBW-Tochter auch den dritten Trafo wieder in Betrieb nehmen. Bis Anfang des kommenden Jahres sollen noch die nicht mehr benötigten 110.000-Volt-Freiluft-Schaltfelder in dem vom benachbarten Pharmadienstleister Vetter erworbenen Bereich abgebaut werden. Deren Funktion hat jetzt eine gasisolierte Anlage übernommen, erläutert Projektleiter Moritz Schneider von der Netze BW. Die Felder einer gasisolierten Schaltanlage sind hermetisch abgedichtet, kompakt gebaut und benötigen deshalb nur einen Bruchteil der bisherigen Fläche. Um das etwa 6.000 Quadratmeter große Baufeld freizubekommen, waren außerdem ein Hochspannungsmast zu versetzen sowie die Zuleitungen auf Erdkabel umzustellen.
Ende 2016 hatten die Planungen für die Modernisierung des Umspannwerks an der Ulmer Straße begonnen. Insbesondere einige Anlagenteile, die bereits aus den späten 1970er Jahren stammten, waren zuvor als erneuerungswürdig eingestuft worden. Im Verlauf der Abstimmungen mit der Nachbarschaft hatte sich daraus rasch ein großes Paket mit Flächentausch entwickelt, von dem sich beide Seiten große Vorteile versprechen: So räumte die Netze BW bereits ihr ehemaliges Zentrallager zugunsten eines neuen, hochmodernen Standorts in Baienfurt. Vetter erhält dafür Zug um Zug die Möglichkeit zur Erweiterung am Stammsitz.
Der Umbau des Umspannwerks selbst verlief im Übrigen völlig unbemerkt für die versorgten Haushalte und Betriebe in Ravensburg, Weingarten sowie den umliegenden Gemeinden. So waren die einzelnen Trafos zwar nach und nach abzuhängen, sogar ein Stück zu versetzen und an die neue Anlage anzuschließen. Um das jeweilige Umschalten möglichst schnell durchführen zu können, wurde kurzfristig ein neuer, vierter Trafo aufs Gelände geschafft, der jetzt den ältesten aus dem Bestand ersetzt. „Außerdem hätten wir bei einer möglichen größeren Störung jederzeit innerhalb weniger Stunden alle drei wieder am Netz gehabt“, betont Schneider im Hinblick auf das Sicherheitskonzept der Netze BW.
Hintergrundinformation:
In Umspannwerken (UW) wie dem in Ravensburg wird Strom von Hoch- (110.000 Volt oder 110 kV) auf Mittelspannung (20.000 Volt) transformiert. Diese Ebene bildet das Rückgrat der regionalen Versorgung. Das Hochspannungsnetz der Netze BW verbindet insgesamt über 330 solcher UW.
In Schaltanlagen, den „Knoten“ der Hoch-, Mittel- und auch Niederspannungsebene, erfolgen die eigentliche Verteilung sowie das Zusammenfassen von Lasten bzw. Verbrauchern. Sie ermöglichen der Leitstelle das sogenannte ‚Freischalten‘ von Betriebsmitteln für Wartungsarbeiten und ‚Umleitungen‘ der Stromflüsse bei Störungen einzelner Leitungsabschnitte.
Isoliermedien wie Luft oder in Kompaktanlagen spezielle Gase verhindern, dass es zu Überschlägen bzw. Lichtbögen kommt, was eine Anlage schnell beschädigen und die Versorgung stören würde.
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