diginamic
Funkwasserzähler
Automatisiertes Fernauslesen von Wasserzählern
Die Auslese von Wasserzählern ist oft manuell und fehleranfällig. Integrierte Funkmodule ermöglichen eine komfortable Fernauslesung. Und bieten außerdem eine langlebige, wartungsarme Lösung für die Verbrauchserfassung ohne externe Stromversorgung. Zusätzlich kann man durch den Einsatz von fernauslesbaren, digitalen Wasserzählern Leckagen und Rohrbrüche zeitnah erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten.
Was ist ein Funkwasserzähler?
Ein Funkwasserzähler ist ein Messgerät, das man zur Ermittlung der verbrauchten Trinkwassermenge einsetzt. Während herkömmliche Wasserzähler meistens ein mechanisches Messwerk verwenden, nutzen Funkwasserzähler moderne Messprinzipien wie Ultraschall oder magnetisch-induktive Verfahren. Dank dieser Technologien kann man die Durchflussmenge des Wassers präzise messen.
Funkwasserzähler haben einen eingebauten Datenspeicher, der die Zählerstände in regelmäßigen Abständen speichert. Die so erfassten Daten kann man anschließend über ein integriertes Funkmodul auslesen – und zwar, ohne dass der Zähler physisch zugänglich sein muss. Das funktioniert häufig durch ein sogenanntes „Drive-by“-Verfahren: Dabei fährt das Auslesegerät einfach in der Nähe des Zählers vorbei und ruft die Daten drahtlos ab.
Ein großer Vorteil von Funkwasserzählern: Sie benötigen keine externe Stromversorgung. Stattdessen sind die Geräte mit einer eingebauten Batterie ausgestattet, die in der Regel eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren hat. Deshalb sind Funkwasserzähler auch besonders wartungsfreundlich und effizient: Denn ferngesteuertes Ablesen und eine langfristige Nutzung sind ohne regelmäßige Batteriewechsel möglich.
Wie funktionieren Funkwasserzähler?
Der Funkwasserzähler nutzt die digitale Ultraschalltechnik, um den Wasserdurchfluss präzise zu messen. Dabei wird alle zwei Sekunden ein Signal in und entgegen der Fließrichtung durch das Messrohr gesendet. Zwei Ultraschallwandler und Reflektoren ermöglichen, dass das mit der Strömung laufende Signal schneller ankommt als das gegen die Strömung gesendete. Diese Laufzeitdifferenz, die proportional zur Fließgeschwindigkeit ist, bildet die Grundlage für die Ermittlung des genauen Durchflussvolumens.
Zusätzlich wird alle vier Sekunden die Wassertemperatur gemessen, um Strömungseffekte noch genauer zu berücksichtigen. Auf Basis der kontinuierlich erfassten Werte kombiniert der Zähler die Fließgeschwindigkeit mit dem Querschnitt des Messrohres, um das exakte Volumen zu berechnen. Die Ergebnisse werden fortlaufend verarbeitet und gespeichert.
Zum Abschluss fasst der Zähler die Verbrauchsdaten in verschlüsselten Paketen zusammen. Diese werden anschließend per Funk an speziell gesicherte Auslesegeräte übermittelt, um eine datenschutzkonforme Weiterverarbeitung und Abrechnung zu gewährleisten.
Welche Daten werden vom Funkwasserzähler erfasst und übertragen?
Funkwasserzähler erfassen und übertragen primär abrechnungsrelevante sowie technische Daten. So soll der Wasserverbrauch effizient überwacht und eventuelle Probleme rechtzeitig erkannt werden. Der aktuelle Zählerstand und Stichtagszählerstände (beispielsweise zum Monats- oder Jahresende) gehören zu den erfassten Daten, die man für die Verbrauchsabrechnung benötigt.
Zusätzlich zeichnen die Zähler relevante technische Informationen auf: zum Beispiel die im Gerät gespeicherten Höchst- und Mindestdurchflussmengen, anhand derer der Wasserverbrauch genauer analysiert werden kann. Treten Anomalien wie Leckagen, Rückfluss oder Manipulationsversuche auf, werden diese als Alarm direkt am Gerät angezeigt und bei der nächsten Auslesung gemeldet. Darüber hinaus wird auch der Betriebsstatus dokumentiert, etwa bei „trockenen Zählern“.
Weiterhin melden die Zähler bei der Auslesung gerätespezifische Daten, die bei der Wartung und im Betrieb helfen. Dazu gehören:
- die Zählernummer zur Identifikation
- die aktuelle Batteriekapazität
- technische Konfigurationsdetails
Gut zu wissen: Die erfassten Daten dienen ausschließlich der Abrechnung, Wartung und Früherkennung von Problemen.
Ihre Vorteile durch Funkwasserzähler
- automatische Übermittlung der Zählerstände in flexiblen Zeitintervallen
- hohe Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Abrechnung durch Vermeidung von Ablesefehlern
- einfache und schnelle Wasserabrechnung durch offene Schnittstelle:
- Integration einer schnittstellenkonformen CSV-Datei (One-Klick-Import)
- derzeit werden Komm.One und dataplan unterstützt
- schnelle Reaktionszeit bei Unregelmäßigkeiten und Problemen
- Senkung des Personalaufwands
- Eichperiode durch Stichprobengarantien verdoppeln und Geld sparen
- stichtagsgenaue Datenauswertung
Kann ich den Funkwasserzähler auch noch selbst ablesen?
Ja, Funkwasserzähler können Sie in der Regel auch weiterhin manuell auslesen. Denn die meisten dieser Zähler haben ein digitales oder analoges Display, das den aktuellen Wasserverbrauch direkt am Gerät anzeigt. So kann man die Daten selbst ablesen, sollte eine Fernablesung per Funk aus irgendeinem Grund nicht durchgeführt werden oder gewünscht sein.
Sind Funkwasserzähler Pflicht?
Bisher gibt es in Deutschland keine bundesweite Pflicht für Funkwasserzähler. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung sowie dem Fokus auf Energieeffizienz könnten die Geräte allerdings langfristig zur Norm werden. So fordert die EU-Richtlinie über die Energieeffizienz (EED) eine stärkere Digitalisierung und Fernablesbarkeit von Messgeräten – und das auch im Bereich der Wasserversorgung. Alle nach dem 25. Oktober 2020 installierten neuen Zähler und Heizkostenverteiler müssen laut der novellierten EED 2018/2002 fernablesbar sein. Dies betrifft vor allem die Wärmeversorgung. Für die Wasserversorgung könnten allerdings ähnliche Ansätze folgen.
Sind meine Daten sicher?
Strahlenbelastung durch Funkwasserzähler: Wie hoch ist sie wirklich?
Funkwasserzähler senden Funksignale nur für 4 bis 15 Millisekunden pro Signal. Zwischen den Signalen gibt es eine lange Sendepause, die mindestens 1.000-mal länger ist als die Dauer des Signals. Pro Tag beträgt der maximale Funkzeitraum eines Zählers insgesamt 86,4 Sekunden.
Mit einer Sendeleistung von weniger als 25 mW (0,025 Watt), manchmal sogar nur 10 mW, arbeiten Funkwasserzähler extrem sparsam. Das ist 80-mal weniger als Smartphones, welche bis zu 2.000 mW (2 Watt) senden.
Die von Funkwasserzählern genutzte Frequenz von 868 MHz ist in drahtlosen Anwendungen üblich und gilt bei so geringen Leistungen als gesundheitlich unbedenklich.
Das diginamic-Datenportal
Analysieren, alarmieren und steuern
Das Smart Metering-Softwareportal von diginamic ist das Herzstück Ihrer Wasserzählerdigitalisierung. Es bietet alle wichtigen Statistiken zu Ihren aktuellen und historischen Verbräuchen und alarmiert Sie bei Fehlerzuständen und Verbrauchsanomalien. Wir schleusen Ihre Wasserzählerstände direkt in Ihr Abrechnungssystem durch.
Wenn Sie sich für einen Demozugang zu unserem Datenportal interessieren, können Sie diesen gern unter d.greising@netze-bw.de anfordern.
Unsere Projektumsetzung im Überblick
Die bestehenden Zähler werden gegen digitale Wasserzähler getauscht.
LoRa®-Funk-Gateways werden strategisch platziert, um möglichst viele Zähler auslesen zu können
Zähler senden verschlüsselte Verbrauchsdaten und smarte Meldungen (Leckagen etc.) mittels LoRaWAN® an ein LoRa®-Funk-Gateway
Daten werden mittels Mobilfunk oder LAN vom Gateway an ein gesichertes Backend von diginamic übertragen
Daten werden im diginamic-Datenportal entschlüsselt, übersichtlich visualisiert und per Export oder Softwareschnittstelle für Drittsysteme verfügbar gemacht
LoRaWAN® und LoRa® sind Marken, die unter Lizenz der LoRa Alliance® verwendet werden.