05. Juli 2023
Ein Modell für die Zukunft: Die emissionsfreie Baustelle
Bei einer aktuellen Baumaßnahme der Netze BW in Schemmerhofen zeigen die Unternehmen Liebherr und Wacker Neuson, wie künftig vollelektrisch gearbeitet werden kann
Schemmerhofen. Emissionsarm, geräuschreduziert, nachhaltig und kosten-bewusst – das sind die Anforderungen an das Bauen der Zukunft. Auch für Städte und Gemeinden ist das ein wichtiges Thema. Denn in der kommunalen Planung spielen Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle, nicht zuletzt für die Attraktivität des Wohnstandortes und die Lebensqualität der Bürger*innen. Vor diesem Hintergrund luden die Baumaschinenhersteller Liebherr und Wacker Neuson gemeinsam mit der Netze BW unter anderem Vertreter*innen von Kommunen sowie dem Landkreis Biberach und dem Alb-Donau-Kreis nach Schemmerhofen ein. Dort führt die Netze BW im Ortsteil Schemmerberg derzeit Erneuerungsarbeiten an ihrem Stromnetz durch – so wie in dem gesamten Netzgebiet des Unternehmens, in dem vielerorts zahlreiche Modernisierungs- und Verstärkungsmaßnahmen als Grundlage für die Energiewende umgesetzt werden. In Schemmerhofen wurden die Tiefbauarbeiten nun einen Tag lang mit vollelektrischen Baumaschinen durchgeführt.
Maschinen lokal emissionsfrei laden und betreiben
Bei der Energieversorgung auf vollelektrisch betriebenen Baustellen kommt es darauf an, dass alle Maschinen effizient und mit optimaler Leistung laufen können. Insbesondere auf Baustellen mit begrenztem oder ganz ohne Zugang zur Netzversorgung kann dies lokal emissionsfrei über einen Energiespeicher gewährleistet werden. Der Liduro Power Port (LPO) von Liebherr kann einen Netzanschluss verstärken und somit auch die Leistungsspitzen von Arbeitsmaschinen bedienen, für die das Netz nicht ausgelegt ist. In Schemmerberg wurde der Speicher sowohl als Netzverstärkung als auch im „Insel-betrieb“ eingesetzt – also autark ohne Netzanschluss. Neben dem Energiespeicher zeigte Liebherr mehrere, hybrid oder elektrisch betriebene, lokal emissionsfreie Baumaschinen im Einsatz: einen hybriden Beton-Fahrmischer mit elektrischem Trommelantrieb, einen vollelektrischen Mobilbagger und vollelektrischen Radlader, sowie zwei hybride Mobilkrane.
Das Liebherr-Portfolio umfasst bereits heute schon viele hybride oder voll-elektrische Baumaschinen aus den Bereichen Erdbewegung, Spezialtiefbau, Betontechnik und Mobilkrane, die in ihrer Leistung gleichauf mit den dieselbetriebenen Maschinen sind. Ihre Vorteile – lokal emissionsfrei, geräuscharm, hoch-effizient – kommen auf unterschiedlichsten Baustellen immer mehr zum Tragen: zum Beispiel bei Arbeiten in Wohngebieten, über Nacht und in Regionen oder Kommunen, in denen bereits heute strenge Emissions-Restriktionen gelten. „Unsere Kunden – Baustellenbetreiber und Vermieter von Baumaschinen – wissen die Vorteile von elektrisch betriebenen Maschinen und Speichern zu nutzen und fordern diese auch ein“, berichtet Ulrich Geier, Geschäftsführer der Liebherr-Electronics and Drives GmbH.
Zehn Jahre Pionierarbeit in Sachen Emissionsminimierung beim Tiefbau
2013 stellte Wacker Neuson den ersten Akkustampfer vor und gilt damit als Pionier im Bereich der emissionsfrei arbeitenden Baumaschinen und Baugeräte. Heute gehören zum zero emission Portfolio mehrere akkubetriebene Stampfer und Vibrationsplatten, zwei Walzen, ein auf dem Rücken tragbares Innenrüttlersystem für die Betonverdichtung, kompakte Ketten- und Rad-dumper, Radlader, ein Bagger sowie in Kürze ein vollelektrischer Teleskoplader. „Wir können mittlerweile auf einige Jahre Erfahrung in Sachen zero emission Maschinen zurückgreifen“, sagt Kai Hieber, Vertriebsleiter Region Südwest bei Wacker Neuson. „Deswegen freut es uns umso mehr, Teil dieses Projekts zu sein. Hier können wir Kunden und Interessierten zeigen, dass sie keine Abstriche in Sachen Leistung machen müssen und von vielfältigen Vorteilen wie einfacher Handhabung und emissionsfreier Arbeitsweise profitieren.“ Wacker Neuson legt den Fokus auch auf Services und Lösungen rund um die zero emission Baustelle. Dazu gehören neben Finanzierungsangeboten auch eine Charging Box – die mobile Powerbank für die Baustelle – die die Stromversorgung vor Ort sicherstellt.
Praxistests liefern wichtige Erkenntnisse
„Wir finden den Ansatz sehr interessant und haben sofort unsere Unterstützung zugesagt. Die Netze BW hat sich schließlich auf die Fahne geschrieben, nachhaltig und zukunftsorientiert zu handeln“, sagt Martin Konermann, Geschäftsführer Technik der Netze BW. „Die Energiewelt befindet sich bekanntermaßen in einem tiefgreifenden Umbruch. Darum müssen wir mehr denn je offen sein für technische Neuentwicklungen und diese auf ihre Einsatzmöglichkeiten prüfen.“ In mehreren Feldtests spiele die Netze BW selbst bereits verschiedene Szenarien des künftigen Netzbetriebs durch. Denn um beispielsweise Elektromobilität oder PV-Anlagen weiterhin und in großem Maßstab in das Netz integrieren zu können, müsse dieses ertüchtigt werden – nicht nur durch zusätzliche Leitungen, Trafostationen und Umspannwerke, sondern auch durch eine intelligente Steuerung des Netzes und der Energieflüsse. Solche Praxistests gehören für den Netzbetreiber zum Alltag, wie Konermann anmerkt: „Die Idee, eine vollelektrische Baustelle live zu erleben, war uns daher gleich sympathisch. So können wir hier in Schemmerhofen unseren Partnern, den Städten und Kommunen, einen spannenden Einblick geben, wie schon in einigen Jahren Baustellen aussehen können.“
Über Liebherr
Die Firmengruppe Liebherr ist ein familiengeführtes Technologieunternehmen mit breit diversifiziertem Produktprogramm. Das Unternehmen zählt zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt. Es bietet aber auch auf vielen anderen Gebieten hochwertige, nutzenorientierte Produkte und Dienstleistungen an. Die Firmengruppe umfasst heute über 140 Gesellschaften auf allen Kontinenten. In 2022 beschäftigte sie mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftete einen konsolidierten Gesamtumsatz von über 12,5 Milliarden Euro. Gegründet wurde Liebherr im Jahr 1949 im süddeutschen Kirchdorf an der Iller. Seither verfolgen die Mitarbeitenden das Ziel, ihre Kunden mit anspruchsvollen Lösungen zu überzeugen und zum technologischen Fortschritt beizutragen.
Über Wacker Neuson
Wacker Neuson – all it takes! Dieses Versprechen gibt Wacker Neuson mit einem umfassenden Programm an Baumaschinen und -geräten, Ersatzteilen und Dienstleistungen an seine weltweiten Kunden. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Innen- und Außenrüttler für die Betonverdichtung, Vibrationsbohlen für die Oberflächenbearbeitung, Stampfer, Vibrationsplatten und Walzen für die Bodenverdich-tung, Aufbruch- und Schneidgeräte, Beleuchtung, Generatoren, Pumpen und Heizer, sowie Bagger, Radlader, Teleskoplader, Kompaktlader und Dumper im Bereich der kompakten Baumaschinen. Seine führende Marktposition verdankt Wacker Neuson seit jeher der bedingungslosen Kundenorientierung, sowie der Zuverlässigkeit und Innovationskraft seiner Produkte. Mit eigenen Vertriebs- und Servicegesellschaften in mehr als 35 Ländern, 7 internationalen Fertigungsstandorten und zahlreichen Partnerstandorten für Vertrieb und Service ist Wacker Neuson flächendeckend präsent. Zudem bietet Wacker Neuson Dienstleistungen an, die den vielfältigen Anforderungen seiner Kunden gerecht werden. So setzen unter anderem Unternehmen des Bauhauptgewerbes, des Garten- und Landschaftsbaus, von Kommunen und der Industrie auf die innovativen Lösungen von Wacker Neuson. Hinter der Marke steht die Wacker Neuson Group, ein Unternehmensverbund mit rund 6.300 Mitarbeitenden weltweit und einem Umsatz von 2,25 Mrd. Euro im Jahr 2022.
Über Netze BW
Die Netze BW GmbH ist das größte Netzunternehmen für Strom, Gas und Wasser in Baden-Württemberg. Die Tochtergesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG betreibt unter anderem die insgesamt knapp 100.000 Kilometer langen Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze für über 2,3 Millionen Netzkunden im Land sowie das Gasverteilnetz mit rund 250.000 Netzkunden. Außerdem erbringt und vertreibt sie netznahe und kommunale Dienstleistungen für Kommunen und Stadtwerke. Die Energiewende findet im Verteilnetz statt: Dieser Erkenntnis folgend, arbeitet die Netze BW am Stromnetz der Zukunft und baut dieses kontinuierlich aus. Neben der Versorgungssicherheit spielen dabei die Netzintegration von erneuerbaren Energien und der Elektromobilität eine bedeutende Rolle. Netze BW hat rund 5.000 Mitarbeiter und über 600 Auszubildende und Studierende – verteilt auf 93 Standorte in ganz Baden-Württemberg. Mehr Informationen unter www.netze-bw.de.
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