10. Oktober 2022
Energiekrise treibt auch Netzentgelte im Verteilnetz nach oben
Netze BW veröffentlicht vorläufige Netzentgelte für 2023
Wichtiger Hinweis: Die in der Pressemitteilung genannten Werte sind vorläufiger Natur. Bitte informieren Sie sich jeweils hier über die gültigen Netzentgelte für 2023.
Stuttgart. Die EnBW-Tochter Netze BW GmbH hat, wie gesetzlich vorgegeben, die vorläufigen Netzentgelte für ihre Strom- und Gasnetze für 2023
bekanntgegeben. Die staatlich regulierten Netzentgelte fließen in die Kalkulation der Strom- und Gasanbieter ein und schlagen sich so indirekt in
der Jahresrechnung der Endkund*innen nieder. „Die Werte für das kommende
Jahr spiegeln auch in den Verteilnetzen die angespannte energiewirtschaftliche Situation wider“, so das Resümee von Christoph Müller, Geschäftsführer der Netze BW.
Beim Strom steigen die Kosten für die Netznutzung eines typischen Haushaltsanschlusses mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch unter dem
Strich um rund 9 Prozent. Hier machen sich Auswirkungen der Krise bemerkbar: Durch die gestiegenen Strompreise am Großmarkt fallen höhere
Kosten für den Ausgleich des physikalisch unvermeidlichen Verlusts beim
Transport des Stroms durch die Netze an. Zudem erhöht sich der Kostenanteil des vorgelagerten Übertragungsnetzes bei der Netze BW aufgrund
der jetzt abgeschlossenen bundesweiten Homogenisierung der Übertragungsnetzentgelte. Im Detail steigt für einen Haushaltsanschluss der
Grundpreis von 40 Euro auf 80 Euro, während der Arbeitspreis von jetzt 7,55
Cent/Kilowattstunde (kWh) auf 7,21 ct/kWh sinkt.
Im Gasnetz steigen die Kosten für die Netznutzung von Haushaltskund*innen
um rund 30 Prozent – z.B. für den Gasanschluss eines Einfamilienhauses
von 1,68 ct/kWh auf 2,18 ct/kWh. Gründe sind hier vor allem Effekte aus der
staatlichen Regulierung (Beginn einer neuer Regulierungsperiode) sowie
auch hier die Weitergabe von Kosten aus dem vorgelagerten Netz. Ein krisenbedingter Effekt kommt jedoch auch hier hinzu: Während die Kosten für
das Netz steigen, wird die Durchflussmenge im Gasnetz aufgrund von – erhofften und erwünschten – Sparanstrengungen voraussichtlich sinken. Damit müssen die Kosten aber auf weniger Kilowattstunden verteilt werden
und die Netzentgelte steigen automatisch.
Allgemeine Information zu Netzentgelten
Netzentgelte zahlen alle Energieanbieter (Vertriebe) im jeweiligen Netzgebiet für die Nutzung der Strom- und Gasinfrastruktur an den Netzbetreiber. Entsprechend fließen sie in die allgemeine Preiskalkulation der Energieanbieter ein und werden in der Regel an die Endkund*innen weitergegeben. Bei Haushaltskund*innen machen sie am Ende rund ein Viertel (Strom) bzw. ein Fünftel (Gas) der Jahresrechnung aus. Die Netzentgelte werden von der Bundesnetzagentur reguliert und kontrolliert.
Hinweis: Aufgrund ausstehender Festlegungen und Entscheidungen der Regulierungsbehörden sowie Preisveröffentlichungen der vorgelagerten Netzbetreiber sind die hier genannten Netzentgelte möglicherweise noch nicht abschließend. Die endgültigen Netzentgelte werden Ende des Jahres veröffentlicht.
Details zu den Netzentgelten finden Sie im Internet. Bitte beachten Sie: Die Netzentgelte des vorgelagerten Übertragungsnetzbetreibers für Baden-Württemberg, der Transnet BW GmbH, wurden bereits 5. Oktober 2022 bekanntgegeben. Diese Werte fließen in die Kalkulation der nachgelagerten Netzbetreiber wie der Netze BW mit ein.
Weitere Neuigkeiten aus Kategorie: Pressemitteilung

10. April 2025
Richtfest für Neubau der Netze BW im Gewerbegebiet Elzblick
27. März 2025
Scharnhausen: Ruiter Straße wird wegen Leitungsarbeiten gesperrt
27. März 2025
Netze BW erhält Zuschlag für Breitbandausbau

17. März 2025