28. Juli 2023
Netzverstärkung Ostalbkreis: Erster Bauabschnitt in Schrezheim fertiggestellt
Im Ellwanger Ortsteil hat die Netze BW das erste Etappenziel ihres Leitungsbauprojekts erreicht – Besuch von Landrat Dr. Bläse und Oberbürgermeister Dambacher
Stuttgart/Ostalbkreis. Die Netze BW baut derzeit ihre 110.000-Volt-Freileitung von Ellwangen nach Nördlingen sowie von Ellwangen nach Hüttlingen auf einer Gesamtlänge von über 40 Kilometern aus. Die im Februar gestartete Maßnahme soll sicherstellen, dass der zunehmend dezentral erzeugte Strom aus erneuerbaren Energien in der Region auch in Zukunft sicher in das Netz aufgenommen werden kann. Für den ersten Bauabschnitt in Ellwangen-Schrezheim meldet das Unternehmen jetzt Vollzug. Bei einer Stippvisite machten sich Landrat Dr. Joachim Bläse und Oberbürgermeister Michael Dambacher vor Ort ein Bild von der Netzverstärkungsmaßnahme.
In den vergangenen Monaten ist in Schrezheim eine rund zwei Kilometer lange neue Umfahrungs-Trasse mit sieben Stahlmasten entstanden. Sie ersetzt den bisherigen Teilabschnitt der Leitung, der direkt am Ortsrand verlief und mitsamt der neun Masten bereits zurückgebaut wurde. Damit sind die Bauarbeiten in dem Ellwanger Ortsteil abgeschlossen. In dem Projekt geht es aber nahtlos mit den Leitungsarbeiten weiter: Aktuell befindet sich die Baustelle auf Gemarkung der Gemeinde Hüttlingen in der Nähe des Umspannwerks Goldshöfe.
Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung
Den Bautätigkeiten vorausgegangen war eine mehrjährige Vorbereitungsphase unter anderem mit mehreren öffentlichen Informationsveranstaltungen, auf denen das Vorhaben vorgestellt und intensiv diskutiert wurde. Im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung brachten die Kommunen, aber auch viele Bürgerinnen und Bürger Hinweise und Anregungen zur Umsetzung des Vorhabens ein. Diese hatte die Netze BW daraufhin sorgfältig auf ihre technische, rechtliche und wirtschaftliche Machbarkeit geprüft und nach Möglichkeit in der Planung berücksichtigt. Wie zum Beispiel in Schrezheim, wo der neue Leitungsabschnitt jetzt nicht mehr am Ortsrand verläuft, sondern rund 300 Meter westlich von der bisherigen Trasse.
Netzausbau für die Energiewende
„Dass jetzt der erste Leitungsabschnitt für die notwendige Netzverstärkung hier in der Region fertiggestellt ist, freut mich nicht nur, sondern erfüllt mich vor allem auch mit großer Erleichterung“, sagt Netze BW-Geschäftsführer Steffen Ringwald. „Denn als wir unsere Pläne 2015 erstmals vorstellten, waren wir noch von einem Baustart im Jahr 2018 ausgegangen. Tatsächlich war es aber erst fünf Jahre später so weit.“ Bis zum Abschluss des Gesamtprojekts werden am Ende mehr als zehn Jahre ins Land gegangen sein, so Ringwald. Ein so langer Zeitraum für die Umsetzung einer wichtigen Ausbaumaßnahme sei allerdings indiskutabel, wenn Deutschland seine ambitionierten Pläne für den Umbau des Energiesektors erfolgreich umsetzen will.
„Die Energiekrise des letzten Winters hat uns allen vor Augen geführt, wie wichtig die Umsetzung der Energiewende ist. Dafür müssen die Stromnetze auf allen Spannungsebenen an die neuen Bedarfe angepasst und modernisiert werden. Die Netze BW hat nun einen ersten Abschnitt im Ostalbkreis ausgebaut. Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, bekräftigt Landrat Dr. Joachim Bläse, der sich in der Region und auch bei Land und Bund intensiv für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen zur Beschleunigung der Energiewende einsetzt.
„Der Abschluss des ersten Bauabschnitts in Schrezheim ist ein wichtiger Meilenstein für das Leitungsbauprojekt der Netze BW“, erklärt auch Oberbürgermeister Michael Dambacher. „Die Vorbereitungsphase und die Berücksichtigung von Hinweisen und Anregungen haben zu einer optimierten Planung geführt. Die Sicherstellung der Aufnahme von dezentral erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien in unserer Region ist für die Stadt Ellwangen von großer Bedeutung.“
Daran knüpft Sebastian Maier, Vorstand EnBW ODR AG, an: „Die Fertigstellung des ersten Leitungsabschnitts in Schrezheim ist nur der Anfang, denn um die Energiewende in unserer Region erfolgreich umzusetzen, liegt noch viel Arbeit vor uns. Es muss weiterhin engagiert daran gearbeitet werden, die Stromnetze auf allen Spannungsebenen anzupassen und zu modernisieren, um den zunehmenden Bedarf an dezentral erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien zu bewältigen.
Informationen zum Projekt „Netzverstärkung Ostalbkreis“
Phase 1
In der ersten Bauphase, die im Februar gestartet wurde, wird die bestehende Leitungsanlage Goldshöfe-Ellwangen auf etwa zehn Kilometer bis kurz vor Ellwangen erneuert. 38 der 40 Maste dieses Leitungsabschnitts werden dafür vollständig abgebaut und durch 29 neue Maste ersetzt – deren Anzahl haben die Planer durch künftig größere Abstände zwischen den einzelnen Masten reduzieren können. Die beiden restlichen Masten der Anlage werden saniert und können weiter genutzt werden. Zu den weiteren Optimierungen zählt eine Trassenbündelung mit einer weiteren Leitungsanlage auf knapp zwei Kilometer Länge im Bereich Hüttlingen. Außerdem rückt die Leitung bei Neuler-Schwenningen bis etwa einhundert Meter nach Osten und in Ellwangen-Schrezheim um etwa 300 Meter nach Westen vom Ortsrand ab. Auf die komplette Leitungsanlage werden anschließend leistungsfähigere Seile aufgelegt. Es ist geplant, die erste Bauphase zwischen Hüttlingen und Ellwangen bis Ende 2023 abzuschließen.
Phase 2
In der zweiten Projektphase wird ab August 2023 die bestehende 110-kV-Leitung zwischen Ellwangen und Nördlingen durch Auflegen eines zusätzlichen Stromkreises auf einer Länge von etwa 32 Kilometern verstärkt. An 35 der insgesamt 106 Masten werden zudem einzelne Stahlsegmente ausgetauscht. Die Arbeiten werden im bayerischen Landkreis Donau-Ries, in Nördlingen-Baldingen, starten. Von dort aus geht es dann schrittweise Richtung Ellwangen. Bei planmäßigem Verlauf könnten ab etwa Mitte Oktober die ersten Seilzüge starten. Der gesamte Bauabschnitt wird voraussichtlich im März 2024 abgeschlossen sein
Phase 3
Des Weiteren ersetzt die Netze BW in einer dritten Projektphase im Stadtgebiet von Ellwangen die 110-kV-Freileitung Goldshöfe-Ellwangen im Bereich der Berliner Straße und Burgundstraße durch ein neues, leistungsfähigeres Erdkabel. Die bestehenden Maste werden dort danach ersatzlos abgebaut. Der genaue Zeitraum der Arbeiten zur Erdverkabelung steht noch nicht fest, da in einem separaten Projekt das Umspannwerk Ellwangen im Norden der Stadt erneuert werden soll. Im Anschluss daran können die Verkabelungsarbeiten in Ellwangen abgeschlossen werden.
Weitere Informationen zu dem Projekt „Netzverstärkung Ostalbkreis“ auf der Homepage der Netze BW: www.netze-bw.de/netzverstaerkung-ostalbkreis.
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