12. November 2020
Damit kein grüner Strom verloren geht — Netze BW startet neuen Service für die Besitzer von Solaranlagen
Jährlicher Report vergleicht Stromerzeugung mit regionalen Zahlen und Vorjahreswerten
Stuttgart. Man könnte rechnerisch alle Haushalte in Karlsruhe und Ulm damit versorgen: So viel „grüner“ Strom aus privaten Solaranlagen geht nach Berechnungen der Netze BW bundesweit jedes Jahr verloren, weil die Geräte unterdurchschnittliche Leistung bringen. Aber viele Besitzer wissen gar nicht, wie gut oder schlecht die eigene Anlage arbeitet. Deshalb startet die Netze BW jetzt einen neuen Service: Rund 90.000 Anlagenbesitzer in Baden-Württemberg erhalten ab sofort jährlich kostenlos eine Übersicht, die nicht nur den eingespeisten Strom dokumentiert, sondern diesen Wert auch über mehrere Jahre mit dem regionalen Durchschnitt vergleicht.
„Für den Betreiber ist es natürlich ärgerlich, wenn seine Anlage unterdurchschnittlich arbeitet, weil er dann auf Einspeisevergütung verzichtet. Aber auch energiewirtschaftlich sprechen wir über eine relevante Größenordnung“, betont Netze-BW-Chef Christoph Müller. Mehr als jede zehnte ausgewertete Anlage lag 2019 bei der Stromerzeugung 15 Prozent oder mehr unter dem Durchschnitt. „Rechnet man unsere Ergebnisse hoch, kommt man für Baden-Württemberg auf über 200 Gigawattstunden und für ganz Deutschland auf über 1,5 Terawattstunden ‚verschenkten‘ grünen Strom pro Jahr“, so Müller: „Das entspricht dem Haushalts-Stromverbrauch ganzer Städte. Mit unserem neuen Service möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass sich daran etwas ändert.“
Fast alle Photovoltaikanlagen speisen ihren Strom in die örtlichen Verteilnetze ein. Das ermöglicht dem Netzbetreiber, Anlagenbesitzern einen aussagekräftigen Blickwinkel zu bieten: einen herstellerübergreifenden und witterungsunabhängigen Vergleich mit Anlagen in der Umgebung. Der Service der Netze BW richtet sich im Wesentlichen an die Betreiber von Anlagen zwischen 5 und 100 Kilowattpeak, die entweder voll ins Netz einspeisen oder für den Überschuss einen eigenen Zähler installiert haben.
Der Report basiert auf Daten der gesetzlich vorgeschriebenen Abrechnung der Stromeinspeisung durch die Netze BW und schlüsselt unter anderem die erzeugten Kilowattstunden sowie die eingesparte CO2-Menge in Kilogramm auf. Auf einer Farbskala wird dargestellt, wie die Anlage im Vergleich zu anderen im selben Stadt- oder Landkreis abschneidet. Die Zeitreihe erstreckt sich dabei bis zu sieben Jahre in die Vergangenheit. „Genau diese langfristige Betrachtung ist für die Besitzer spannend“, erklärt Christoph Müller: „Denn dann sehe ich zum Beispiel, wenn meine Anlage über die Jahre schwächer geworden ist, und kann entsprechend handeln.“
Wenn eine Anlage unterdurchschnittlich abschneidet, kann das verschiedene Ursachen haben: defekte Module oder Wechselrichter, veränderte Bedingungen bei der Beschattung, verschmutzte oder veraltete Module, eine schlechte Ausrichtung oder weitere Umwelteinflüsse, um nur einige zu nennen. Im Zweifel helfen der Hersteller oder der örtliche Installateur weiter.
Hinweis: Ein Muster des Reports ist als pdf-Dokument beigefügt.
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